Informationsveranstaltung auf den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Bleibrunner

Anforderungen der Landwirtschaft an die EU

Ortsverband Niederaichbach

Niederaichbach. Im Vorgriff auf die Ende Mai stattfindenden Europa-Wahlen lud der CSU-Ortsvorsitzende der Gemeinde Niederaichbach Thomas Ritzinger Frau Elisabeth Fuß, Kandidatin für das Europaparlament, und alle Mitglieder des Ortsverbands zu einer Informationsveranstaltung auf den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Bleibrunner nach Wolfsbach ein.

Er stellte die sich verändernden Ansprüche der Landwirtschaft an die EU über die vergangenen 60 Jahre dar. Die Entwicklung führte von Anreizen zur Produktionssteigerung knapper Lebensmittel im Jahr 1957 über die Überproduktion und produktionsunabhängige Flächenprämien hin zu den aktuellen Themen Ökologie und Nachhaltigkeit. Wie wird sich die CSU auf Europaebene für die Agrarpolitik einsetzen, was werden die Schwerpunktthemen sein?

Elisabeth Fuß zeigte sich verständnisvoll für die Nöte und Sorgen der anwesenden Landwirte. Ihr ist klar, dass der Berufsstand derzeit ungerechtfertigt von der Öffentlichkeit besonders kritisch beäugt wird. Die Themen Artenschutz und Feinstaub gehen nicht nur die Agrarpolitik an, sondern stellen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Die CSU wird sich auch weiterhin für die Agrarsubventionen und praxisorientiertere Kontrollen einsetzen. Beim Thema Düngeverordnung wird die CSU ihren Standpunkt weiterhin vertreten, dass zunächst abgewartet werden sollte, ob Maßnahmen der jüngeren Vergangenheit bereits gegriffen haben. Ansonsten plädierte Elisabeth Fuß dafür, dass der Bund europäische Anforderungen praktikabler auslegen sollte. Viele übertriebene einzuhaltende Kriterien seien national selbstauferlegt und nicht von der EU gefordert. Grundlegend gebührt den Landwirten mehr Wertschätzung und der Beruf braucht bessere Zukunftsperspektiven.

Bürgermeister Josef Klaus brach ebenfalls eine Lanze für die Landwirtschaft. „Das Bild in der Öffentlichkeit muss sich ändern. Es werden qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugt und die Landschaft ist durch die Landwirte top gepflegt. Es braucht gute Argumente, um der Bevölkerung den Wert der Landwirtschaft für das Allgemeinwohl zu verdeutlichen, evtl. auch im Rahmen von Ferienprogrammen oder ähnlichen Veranstaltungen.“

Der Gastgeber Felix Bleibrunner, einer der beiden letzten von ehemals 15 Landwirten in Wolfsbach wünschte sich abschließend, dass den kleinen bäuerlichen Familienbetrieben geholfen wird. Seinem ebenfalls landwirtschaftlich ausgebildeten Sohn wünscht er eine gesicherte Zukunft im verantwortungsvoll geführten elterlichen Betrieb.