Befreundete Ortsverbände Niederaichbach, Ahrein und Wörth treffen zusammen.

Traditionelles Fastenspeisen-Essen

Fastenspeisen-Essen

Niederaichbach. Dieses Jahr begrüßte Bürgermeister Josef Klaus erstmals nicht mehr als Vorsitzender des CSU-Ortsverbands Niederaichbach, sondern als Stellvertreter des neu gewählten Amtsinhabers die Parteimitglieder der befreundeten Ortsverbände Niederaichbach, Ahrein und Wörth zum traditionellen gemeinsamen Fastenspeisenessen.

Besonders begrüßt wurden die anwesenden Kreisräte Josef Haselbeck und Max Wimmer, der 2. Bürgermeister von Wörth Ludwig Thomas, die Gemeinderäte Herbert Wenk und Thomas Friedrich und die Ortsvorsitzenden der Gemeindeverbände. Hier war ein gewisser Umbruch in den Organisationen erkennbar. Nur der wiedergewählte Uli Gastinger lenkt den Ortsverband Ahrein in gewohnt bewährter Weise weiter. Niederaichbach, sowie Wörth stehen seit den Wahlen in jüngster Vergangenheit unter neuer Führung und werden an der Spitze von Thomas Ritzinger, bzw. Peter Zöller vertreten.

Josef Klaus legte der Diskussionsrunde die beiden derzeit die Gemeindepolitik dominierenden Themen zu Grunde. Sowohl die von der Bundesregierung angestrebte Einlagerung von Fremdcastoren aus Sellafield und La Hague im Zwischenlager Niederaichbach, als auch der Anschluss des Süd-Ost-Links mit allen für die Gemeinden zu tragenden Auswirkungen, beschäftigen die Bürgermeister, Gemeindeverwaltungen und -räte der Nachbargemeinden seit Monaten.

Um ein Zeichen des Widerstands zu setzen, initiierte Josef Klaus eine online-Petition gegen die Castoren-Einlagerung. 50.000 Unterschriften konnten gesammelt werden. Damit enden die Bemühungen der Gemeinde nicht und es findet zu diesem Thema am 16.05. in der Aichbachhalle eine Informationsveranstaltung mit der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung und dem Bundesamt für Versorgungssicherheit statt. Klaus plädierte für eine hohe Beteiligung der Bürger, um dem öffentlichen Interesse Nachdruck zu verleihen. Der Niederaichbacher Gemeinderat Herbert Wenk bemängelte die rechtlichen Möglichkeiten der Gemeinde, gegen die Einlagerung gerichtlich vorzugehen. „Da die Kommunen keine Klagebefugnis haben und somit nicht für den Bürger klagen dürfen, habe ich mir zusammen mit dem Stadtrat von Landshut Rudolf Schnur einen Anwalt genommen, um den Klageweg zu prüfen. Spenden zur Unterstützung des finanziell aufwändigen gerichtlichen Weges durch die Instanzen sind im Übrigen sehr willkommen“.

Beim Thema Gleichstromkonverter-Standort, bei dem es in der Vergangenheit allerlei Reibereien zwischen den Gemeinden gab, schien zumindest auf CSU-Ebene eine Annäherung möglich. Sowohl Max Wimmer, als auch Uli Gastinger verdeutlichten, dass aus ihrer Sicht der Standort 2 Nähe Kraftwerksgelände aufgrund der ohnehin vorhandenen Infrastruktur in der Vergangenheit als ideal erschien. Auch Teile des Gemeinderats Niederaichbach wie der Bürgermeister und Thomas Friedrich stützten diese Argumentation. Unter den neuen Randbedingungen waren sich aber alle einig, dass eine Ausweitung der Kapazität von 2 GW auf 4 GW aufgrund des weit erhöhten Platzbedarfes und der nicht ausreichenden Netz-Infrastruktur am Knotenpunkt KKI eklatante negative Auswirkungen für die Gemeinde Niederaichbach hätte. Es muss eine gemeinsame Forderung aller betroffenen Nachbargemeinden sein, dass die Wechselstromführung sinnvoll und ohne negative Beeinflussung der Anwohner und des Landschaftsbildes konzipiert wird.